Wer auf die aktuellen Zahlen der Main-Kinzig-Kliniken blickt, kann mit dem Ergebnis erneut zufrieden sein: Für das Geschäftsjahr 2017 gaben die kreiseigenen Kliniken ein ausgeglichenes Jahresergebnis bekannt. Der Gesamtkonzern schloss das vergangene Jahr mit einem Plus in Höhe von 86.000 Euro ab. Der Umsatz stieg um knapp drei Prozent auf 141 Millionen Euro. Und auch die Patientenzahlen befinden sich weiterhin auf hohem Niveau: Rund 32.600 stationäre Patienten vertrauten sich den Mitarbeitern in den Krankenhäusern Gelnhausen und Schlüchtern an; im ambulanten Bereich der Kliniken waren in 2017 mehr als 50.000 Patienten zu verzeichnen.
Gesunde Kliniken für die Region
Aber nicht nur die Zahlen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Bilanz-Pressekonferenz der Kliniken. Denn die Verantwortlichen machten deutlich, dass es nicht nur Ziel sei, die Krankenhäuser wirtschaftlich stabil aufzustellen, sondern sich hinter dem Anspruch, die Kliniken „fit für die Zukunft“ zu machen, weit mehr verberge: nämlich sich permanent an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren. „Wir wollen die aktuellen und modernen Entwicklungen in Medizin und Pflege in unseren Kliniken verfügbar machen“, so Landrat Thorsten Stolz. Inmitten des Geschäftsjahres 2017 übernahm er den Aufsichtsratsvorsitz der Kliniken mit den Worten: „Ich möchte das, was den Menschen hier vor Ort zu Gute kommt und nützt, unterstützen – daher ist es mir ein Anliegen, die Gesundheitsstandorte Gelnhausen und Schlüchtern zu stärken.“
Damals wie jetzt machte er deutlich: „Die Strategie ‚Gesunde Kliniken 2020‘ setzen wir weiter konsequent um. Denn genau diese Kontinuität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor: Um die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität auf lange Sicht zu erhalten und zu erhöhen, aber auch als Arbeitgeber in der Region attraktiv zu bleiben.“
Zukunftsweisende Bauprojekte
In diesem Zusammenhang verwies Stolz insbesondere auf die laufenden großen Bauprojekte, die das Bild der Kliniken nicht nur äußerlich sichtbar verändern, sondern vor allem „im Inneren“ dazu führen, die Prozesse zu optimieren, die Behandlungsqualität und den Komfort für Patienten, aber auch die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter zu verbessern. Im Jahr 2017 wurde nicht nur die Erweiterung der Kinder- und Frauenklinik eröffnet, sondern auch die umfänglichen Anbauten an den Hauptgebäuden Gelnhausen und Schlüchtern begonnen.
Umso zufriedener sei man nun mit den Baufortschritten an beiden Standorten: So könne bereits in wenigen Wochen, am 10. August, das Richtfest des Erweiterungsbaus in Gelnhausen gefeiert werden. Und in Schlüchtern stehe sogar schon die Eröffnung des Anbaus sowie der neuen Palliativstation an. „Dies verbinden wir mit einem Tag der offenen Tür am 20. Oktober“, kündigte der Landrat an. Ebenfalls in Schlüchtern ist für den Spätsommer dieses Jahres ein weiterer Baustart terminiert: die Aufstockung auf dem Gebäude der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie zugunsten einer neuen Station.
Auch bei den Wohnhäusern für Mitarbeiter ging es kontinuierlich voran: Die Aufstockung des bestehenden Appartementhauses in Gelnhausen ist bereits abgeschlossen, die acht neuen Doppelappartements werden ab Ende Juni belegt. Hinzu kommen neun Doppelappartements in Schlüchtern, die in diesem Herbst bezugsfertig sind. „Hiermit haben wir bezahlbaren Wohnraum in unmittelbarer Kliniknähe geschaffen – ein großes Plus für potenzielle neue Mitarbeiter“, so Stolz.
„All diese Investitionen sind unsere Antwort auf die gestellten Herausforderungen der Zukunft“, erklärte Stolz: „Im Vordergrund steht, die Kliniken langfristig zu stärken.“ Selbst auf die Möglichkeit hin, dass dies in den nächsten Jahren auch mal zu einem defizitären Jahresergebnis führen kann, so der Landrat: „Wir sind uns der hohen Bedeutung jedes einzelnen Projektes bewusst.“
Dank an Mitarbeiter und Patienten
„Die Vielzahl der Bauprojekte, die wir im laufenden Klinikbetrieb durchführen, verlangt unseren Patienten, vor allem aber unseren Mitarbeitern, Einiges ab“, sagte der Landrat und richtete an alle Mitarbeiter in Gelnhausen und Schlüchtern einen herzlichen Dank: „Ihre beachtliche Leistung spiegelt sich nicht nur im erfreulichen Jahresergebnis, sondern auch in der Zufriedenheit der Patienten wider.“ Rund 87 Prozent der Patienten würden die Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen weiterempfehlen. Das Krankenhaus Schlüchtern liegt mit einer Weiterempfehlungsrate von 91 Prozent sogar deutlich über dem Durchschnitt aller Krankenhäuser des Clinotel-Verbunds.
„Das Vertrauen der Patienten ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit - daher gebührt auch den Menschen der Region ein Dank, die unsere Krankenhäuer aufsuchen“, so Stolz: „Sie können sicher sein: Unter nicht gerade einfachen Bedingungen leisten die Mitarbeiter tagtäglich Enormes, um sie bestmöglich zu versorgen.“
Ausblick: Schwerpunkte der nächsten Jahre
Attraktiver Arbeitgeber für Fachkräfte
Es seien weder Gebäude noch zeitgemäße Technik, welche die Qualität der Versorgung bestimmen, ist sich der Landrat sicher: „Jedes Krankenhaus lebt von den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter, der Kompetenz und Fürsorge der Ärzte und Pflegekräfte.“ Mit über 2.100 Mitarbeitern, davon fast 170 Auszubildenden, sind die Kliniken einer der größten Arbeitgeber der Region. „Weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu sein – dies stellt einen der großen Schwerpunkte für die Zukunft dar“, erklärte Stolz: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels liegt es an uns, die Rahmenbedingungen und ein ansprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen, welches sowohl bestehende als auch neue Mitarbeiter überzeugt.“
Zahlreiche Aktivitäten zeigen, dass die Kliniken das Thema ernst nehmen und hierbei auch neue Wege gehen: Unter anderem wurde die Anzahl neuer Schulklassen mit pflegerischen Auszubildenden erhöht – 24 neue Ausbildungsplätze konnten so geschaffen werden. Darüber hinaus bieten die Kliniken weitere Ausbildungsgänge an: die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten, zur Hebamme/Entbindungspfleger sowie eine pflegerische Teilzeitausbildung.
Qualität und Patientensicherheit
Doch nicht nur im personellen Bereich sind Zukunftskonzepte gefragt. „Investitionen und beständige Verbesserungen spielen in allen Bereichen unserer Kliniken eine bedeutende Rolle“, machte Stolz deutlich. Um das hohe Qualitätsniveau zu halten und weiter zu erhöhen, sei ein weiterer Schwerpunkt, die klinischen Prozesse innerhalb der Fachabteilungen kontinuierlich zu überprüfen. „Zertifizierungen durch externe Fachgesellschaften haben hierbei einen hohen Stellenwert“, so der Landrat. Sie zeigen auf: Hier findet hochqualitative ärztliche und pflegerische Versorgung in Wohnortnähe statt.
„Die regelmäßigen Zertifizierungen – wie beispielsweise zuletzt wieder für das Brust- und Darmzentrum, aber auch für die Stroke Unit – beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dies werden wir weiter ausbauen.“ So seien in den kommenden Monaten nicht nur weitere Zertifizierungen im Schwerpunkt Onkologie geplant, sondern beispielsweise auch die Zertifizierung der Chest Pain Unit (Brustschmerz-Einheit) durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. Ergänzend streben die Kliniken weitere Qualitätssiegel, wie zum Beispiel im Bereich Wundmanagement, an.
Technik von morgen – OP der Zukunft
Das Projekt „OP der Zukunft“ stellt einen weiteren Schwerpunkt der Main-Kinzig-Kliniken dar: „Mit der Erweiterung des OP-Bereichs in Gelnhausen und der Anschaffung roboterassistierter Systeme werden ab 2019 alle Voraussetzungen für einen weiteren Technologiesprung geschaffen“, kündigt Landrat Stolz an: „Damit die Menschen der Region von der rasanten Entwicklung im Bereich operativer Eingriffe profitieren können, schaffen wir mehr Platz, verbessern die Abläufe und machen den Weg frei für OP-Technik der neuesten Generation.“ Der Main-Kinzig-Kreis fördert das Projekt mit einer Summe von zwei Millionen Euro. Die Planung der Baumaßnahmen laufe auf Hochtouren, bereits nach dem Sommer werde man weitere Details bekanntgeben können, kündigte der Landrat an.
„Auch diese bedeutende Baumaßnahme passt sich optimal in die Strategie ‚Gesunde Kliniken 2020‘ ein“, befand Stolz. Ob OP der Zukunft, Gewinnung und Bindung von Fachkräften oder weitere Steigerung der Qualität: Auf der Agenda stünden herausfordernde Themen, die mit aller Kraft und Kontinuität verfolgt werden, so der Landrat: „Im Hinblick auf die laufenden Investitionen und Umsetzung unserer wichtigen Zukunftskonzepte ist das ausgeglichene Jahresergebnis ein toller Erfolg. Daran knüpfen wir gemeinsam an.“