Wie bereits in den Vorjahren haben Interessierte im November die Möglichkeit, sich im Rahmen der bundesweiten Herzwochen rund um die Gesundheit unseres wohl wichtigsten Organs zu informieren. Diesjährig hat die Deutsche Herzstiftung das Thema „Der Sekunden-Herztod“ gewählt. Auch die Main-Kinzig-Kliniken beteiligen sich an der Aktion und veranstalten am Donnerstag, den 21. November ab 19 Uhr in der Cafeteria des Gelnhäuser Krankenhauses einen „Arzt im Dialog“-Abend. Dr. Christoph Hildt, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, referiert über Ursachen, Symptome, Diagnostik und Prävention des plötzlichen Herztods.
Jedes Jahr fallen in Deutschland ca. 65.000 Menschen dem plötzlichen Herztod zum Opfer. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer Herzkranzgefäßerkrankung, die vorher nicht bekannt sein musste. Expertenschätzungen zufolge haben rund sechs Millionen Menschen in Deutschland eine koronare Herzkrankheit, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen verursacht ist. „Unmittelbar eingeleitet wird der plötzliche Herztod vor allem durch das plötzliche Auftreten der bösartigsten Herzrhythmusstörung, dem Kammerflimmern“, so Chefarzt Dr. Hildt. Diese führe innerhalb weniger Sekunden zum Kreislaufkollaps, das Herz hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf Null, es folgen Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.
„Es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um die Patienten vor einem solchen Schicksal zu bewahren“, fordert der Chefarzt. Er betont: „Auch wenn die koronare Herzkrankheit die bedeutendste Ursache für einen plötzlichen Herztod ist, so dürfen auch seltenere Erkrankungen natürlich nicht übersehen werden.“ Daher steht im Mittelpunkt des Abends, darüber aufzuklären, wie es zu den bedrohlichen Herzkrankheiten kommt, die den Herztod verursachen: Wer ist gefährdet? Mit welchen Symptomen machen sie sich bemerkbar und wie kann man sich am effektivsten vor dem plötzlichen Herztod schützen? „Denn die beste Strategie gegen den plötzlichen Herztod lautet: Herzerkrankungen, allen voran die koronare Herzkrankheit und ihre Risikofaktoren, frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, erklärt Dr. Hildt. Kardiologen können Betroffene, die typische Warnzeichen aufweisen, dahingehend untersuchen, ob eine Herzrhythmusstörung als Folge einer koronaren Herzkrankheit oder eine andere behandlungsbedürftige Herzerkrankung vorliegt.
Im Rahmen des Herzseminars möchten die Gelnhäuser Kardiologen Patienten, Angehörige und Interessierte umfassend informieren. Im Anschluss besteht für Besucher die Möglichkeit, Fragen an die Ärzte zu richten. Der Besuch der Informationsveranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.