Etwa eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Um eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie von bösartigen Erkrankungen der weiblichen Brust auf höchstem medizinischem Niveau zu garantieren, wurde in den Main-Kinzig-Kliniken im Jahr 2007 das Brustzentrum Gelnhausen gegründet. Bereits seit 15 Jahren wird das Kompetenzzentren durchgängig nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert und damit die hohe Qualität der Patientenversorgung bestätigt.
Die aktuelle Rezertifizierung fand im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich statt. Hierbei hoben die Prüfer anerkennend hervor: „Das Zentrum beeindruckt durch sehr engagierte Mitarbeiter:innen in allen relevanten Bereichen des Brustzentrums, kurze Wege, gut organisierte Prozesse und eine außerordentliche Patientenorientierung.“ Besonders positiv erwähnt wurden beispielsweise die Fortbildungsplanung, die Arbeit mit vielen Checklisten, die gute Organisation von Sozialdienst und Psychoonkologie sowie die vorbildliche Dokumentation der onkologischen Pflegevisiten.
Etwa 130 Patientinnen mit der Erstdiagnose Mammakarzinom und viele Patientinnen mit metastasierter Erkrankung werden pro Jahr im Brustzentrum versorgt. Befragungsergebnisse verdeutlichen deren hohe Zufriedenheit: 95 Prozent der Patientinnen würden das Brustzentrum weiterempfehlen bzw. sich wieder dort behandeln lassen. „Dies bestätigt die Bemühungen des gesamten Teams, in einer schwierigen Lebenssituation kompetenter und vertrauensvoller Ansprechpartner zu sein“, so die Chefärztin Dr. Elke Schulmeyer. Die bestmögliche Behandlung aus einer Hand beinhalte den Anspruch, die Patientinnen individuell zu begleiten. „Den typischen Brustkrebs gibt es nicht“, erklärt die Medizinerin, „so unterschiedlich unsere Patientinnen sind, so unterschiedlich sind die Tumorarten und so verschieden fällt die einzelne Behandlung aus.“
Allen gemeinsam sei jedoch die Anwendung festgelegter Therapiestandards, welche für die Patientinnen transparent sind. Spezial-Sprechstunden bieten die Möglichkeit zur optimalen Planung der jeweiligen Behandlungsstrategie. Der jeweils individuelle entwickelte Therapieplan wird mit Medizinern verschiedener Fachrichtungen abgestimmt und anschließend konsequent umgesetzt. Neben Gynäkologen stellen auch Radiologen, Onkologen, Pathologen und Plastische Chirurgen im fachübergreifenden Austausch die Behandlung auf höchstem Niveau sicher. Zudem werde der Austausch mit speziell ausgebildeten Brustfachschwestern, Psychoonkologen, Seelsorgern und Schmerztherapeuten angeboten. Elvira Schomann, leitende Oberärztin und Zentrumskoordinatorin, macht deutlich: „Strukturierte Abläufe und eine engmaschige Planung tragen entscheidend zum Heilungserfolg bei.“
Die Ärztinnen fassen zusammen: „Wir möchten für jede betroffene Frau eine Therapie finden und zügig umsetzen, die auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen beruht und ihren ganz eigenen Bedürfnissen optimal gerecht wird. Dies steht seit nunmehr 15 Jahren im Mittelpunkt unseres Handelns.“