„Plötzlich ging alles ganz schnell“, erinnert sich Katharina Krawczyk aus Hammersbach. Laut ärztlicher Berechnung sollten ihre Zwillingsbabys kurz vor dem Jahreswechsel das Licht der Welt erblicken. Doch dann wurde bereits am 3. November aus medizinischen Gründen ein Kaiserschnitt notwendig. „So etwas wünscht man natürlich keinem“, so die 28-Jährige: „aber alle haben in dieser Situation die Ruhe behalten und letztendlich ist alles super gelaufen.“ Fiona und Viktoria wurden in den Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen geboren, mit zarten 1.480 und 1.800 Gramm. Seitdem werden Eltern und Kinder im Perinatalzentrum der Klinik umfassend betreut.
„Als ich während meiner Schwangerschaft gelesen habe, dass in Gelnhausen auch Zwillingsgeburten möglich sind, lag die Entscheidung für dieses Krankenhaus nahe“, erzählt die junge Mutter. Keine weiten Wege, gute Erreichbarkeit und dennoch professionelle Versorgung – „Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können“, so Krawczyk im Rückblick. „Eine Geburt ist immer ein besonderes Ereignis. Wenn es sich dann sogar um Zwillinge handelt, bedeutet das doppeltes Glück, aber natürlich auch doppelte Herausforderung“, sagt Dr. Elke Schulmeyer, Chefärztin der Gelnhäuser Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe: „Umso wichtiger ist es uns als Team, den Eltern kompetente und vertrauensvolle Begleiter zu sein und so viel Geborgenheit und Sicherheit wie möglich zu geben.“
Im laufenden Jahr wurden in Gelnhausen bereits mehr 1.500 Geburten begleitet, 26 davon waren Zwillingsgeburten. Der Kreißsaal und die Neugeborenen-Intensivstation liegen direkt nebeneinander. Gemeinsam bilden sie das Perinatalzentrum Level 2, in dem auch Zwillings- und Risikogeburten ab der 29. vollendeten Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. „Diese Tür-an-Tür-Regelung gewährleistet einen regen Wissensaustausch und die Möglichkeit, bei Bedarf sehr schnell zu reagieren“, so Oberärztin Nikolina Stojanoska.
Bereits vor der Geburt stellen sich den werdenden Eltern viele Fragen rund um die Schwangerschaft und sichere Geburt. „Wir sind vor, während und nach der Geburt mit all unserer Professionalität und Erfahrung für die Familien da“, erklärt Dr. Schulmeyer, die auch die weiterführende Ultraschalldiagnostik gemäß der DEGUM Stufe II, die sogenannte Feindiagnostik, durchführen kann. Die Art der Entbindung sei für viele Zwillingseltern eine der vordergründigsten Fragen, erläutern die Ärztinnen. In der geburtshilflichen Sprechstunde werden die jeweiligen Vor- und Nachteile mit den Müttern besprochen. Da jede Geburt individuell sei, gelte es gemeinsam einen Weg zu finden, mit dem sich die Mutter wohl und sicher fühle.
Sobald die Zwillinge das Licht der Welt erblicken, hilft das Klinikteam auch weiterhin beim ersten Kennenlernen, Stillen und Füttern. „Alle sind sehr freundlich und gehen herzlich mit den Kindern um“, freut sich Krawczyk. Jaqueline Schlögel, Kinderkrankenschwester auf der Kinder-Intensivstation, sagt: „Gerade bei Frühgeborenen sind die Unterstützung und Förderung im Umgang mit den Kindern wichtige Komponenten unserer Arbeit.“ Die Nähe zur Mutter werde aktiv gefördert. So haben sich auch die kleine Fiona und Viktoria prächtig entwickelt und bringen mittlerweile jeweils rund 2.500 Gramm auf die Waage. Noch ein bis zwei Wochen werden sie in der Klinik verbringen, bevor es dann gemeinsam nach Hause geht. Darauf freue sich bereits die ganze Familie, lacht Krawczyk: „Die Omas platzen vor Stolz.“