Am 17. November, dem Weltfrühgeborenen-Tag, setzen Menschen weltweit ein Zeichen, um auf die Belange von Frühgeborenen und ihrer Familien aufmerksam zu machen. Auch das Perinatalzentrum der Main-Kinzig-Kliniken beteiligt sich unter Schirmherrschaft von Landrat Thorsten Stolz an diesem Aktionstag. Im Mittelpunkt steht auch in diesem Jahr wieder die Aktion „Purple for Preemies“: Hierfür werden bedeutende Gebäude und Naturdenkmäler in Lila – der Farbe der Frühgeborenen – angestrahlt. Das Licht zieht sich somit wie ein langes lilafarbenes Band rund um den Globus. „Wir freuen uns, dass dank der Unterstützung durch Florian Weber der Firma sevendays erneut eine Gebäudeseite der Gelnhäuser Kliniken auf besondere Weise in Szene gesetzt werden kann“, so das Klinikteam.
Das Licht soll darauf aufmerksam machen, dass innerhalb des deutschen Gesundheitssystems erheblicher Handlungsbedarf besteht, um die Lage für Frühgeborene weiter zu verbessern und die Weichen für eine gesunde und glückliche Zukunft der Kinder zu stellen. Denn Familien, deren Babys zu früh ins Leben starten, sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Um betroffenen Familien von Beginn an als vertrauensvoller Ansprechpartner zur Seite zu stehen, arbeitet in Gelnhausen ein spezialisiertes Team aus Ärzten, Hebammen und Pflegekräften der Frauen- und Kinderklinik Hand in Hand zusammen. Alle Möglichkeiten der Pränataldiagnostik und der Betreuung von Risikoschwangerschaften werden geboten. Frühgeborene ab der 29. Schwangerschaftswoche, oder ab einem Geburtsgewicht von 1.250 Gramm können in Gelnhausen optimal behandelt werden, Notfälle werden selbstverständlich auch vorher jederzeit versorgt.
Im Perinatalzentrum wurde mit Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises eine hochmoderne Infrastruktur geschaffen, um Früh- und kranke Neugeborene professionell und liebevoll zu versorgen. Einen besonderen Stellenwert hat die familienzentrierte und entwicklungsfördernde Pflege: „Dies bedeutet, dass wir uns nach den Bedürfnissen des Kindes richten, um jeglichen Stress so weit wie möglich zu vermeiden“, so Maria Naumann, kommissarische pflegerische Leiterin der Kinderintensivstation: „Ärztliche und pflegerische Abläufe stimmen wir bestmöglich miteinander ab, um keine zusätzlichen Reize zu setzen.“ Zudem werde die Entwicklung des Kindes nach den Erfahrungen aus dem Mutterleib unterstützt: Dazu gehören förderliche Wärme, Feuchte, bestimmte Lagerungen, Berührungsrituale, das sogenannte „Känguruhen“ und die Stimme der Eltern, die für Geborgenheit und Sicherheit sorgen. Eltern werden so früh wie möglich in die Pflege miteinbezogen.
„Jedes Jahr feiern wir auf unserer Station begeistert den Weltfrühgeborenentag“, erzählt Naumann: mit lilafarbenen Ballons, lilafarbenen Masken, Geschenken für die Kleinen und natürlich mit vielen Erinnerungen an die zahlreichen Meilensteine der einzelnen Frühgeborenen. Denn dank intensiver Frühgeborenenmedizin und -pflege gelingt in Deutschland immer jüngeren und immer kleineren Babys ein guter Start ins Leben. Landrat Thorsten Stolz: „Heute sind die Kleinsten ganz groß. Gemeinsam werden wir uns auch weiterhin für eine familienorientierte Frühgeborenen-Versorgung in unserer Region einsetzen.“