Verdoppelung der Fläche bis Ende 2019
Die kleinsten aller Patienten optimal zu versorgen – dies ist tägliches Ziel der Mitarbeiter der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation an den Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen. Mehr als 250 Babys werden hier jährlich professionell betreut und liebevoll umsorgt. Nachdem im vergangenen Jahr die Erweiterung der Kinderklinik abgeschlossen wurde, steht nun ein weiteres Bauprojekt an: Auch die Intensivstation für Frühchen und kranke Kinder wird bis Ende 2019 nach modernsten Gesichtspunkten umgebaut und deutlich erweitert.
Der Aufsichtsrat der Main-Kinzig-Kliniken hat in seiner jüngsten Sitzung der Baumaßnahme zugestimmt – somit ist der Start des Umbaus bereits für September 2018 geplant. Etwas mehr als ein Jahr später wird die Station sich flächenmäßig nahezu verdoppelt haben: Wo bisher 184 Quadratmeter vorhanden sind, sind dann 352 Quadratmeter vorgesehen. Möglich wird dies, indem angrenzende Räumlichkeiten der Frauenklinik umgewidmet werden, denn diese hatte mit der im letzten Jahr abgeschlossenen Erweiterung ebenfalls an Raum hinzugewonnen.
„Auf der vergrößerten Fläche wird sich die Versorgung der wohl sensibelsten aller Patienten nochmals verbessern können“, macht Landrat Thorsten Stolz, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken, deutlich. Bereits heute zählt das Gelnhäuser Perinatalzentrum zu den wenigen Einrichtungen in ganz Hessen, welche die strengen Qualitätsvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ausnahmslos erfüllt. „Um die Versorgung der Neugeborenen auch weiterhin auf hohem Niveau sicherstellen zu können, wird die technische Ausstattung permanent angepasst“, erklärt Dr. Hans-Ulrich Rhodius, Chefarzt der Kinderklinik. „Insbesondere vor dem Hintergrund steigender Patientenzahlen ist die Erweiterung dringend notwendig. Denn auf der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation werden zunehmend auch ältere, schwerstkranke Kinder versorgt – inzwischen doppelt so viele wie noch vor vier Jahren“, so Landrat Stolz.
Auf der Station sind bereits heute vier Neugeborenen-Intensivbetten, zwei Kinder-Intensivbetten und sechs Überwachungsbetten vorhanden. Verschiedene „Rooming-in“-Möglichkeiten sorgen dafür, dass Eltern so oft wie möglich bei ihrem Kind sein können. Diese werden nun ergänzt um vier Mutter-Kind-Plätze im Intensivbereich. Auf diese Weise können Eltern gemeinsam mit ihrem überwachungspflichtigen Kind untergebracht werden. „Eltern und Kind bilden eine Einheit“, sagt Dr. Rhodius, sowohl die fachübergreifende als auch die familienzentrierte Medizin und Pflege haben einen hohen Stellenwert. „Zukünftig möchten wir der Familie in einer für sie herausfordernden Situation noch mehr Platz einräumen“, so der Chefarzt im Hinblick auf die Erweiterung.
Um eine qualitativ hochwertige Behandlung sicherzustellen, werden auch hygienische Aspekte in die Planungen einbezogen. So können mit der Flächenerweiterung beispielsweise ein größerer Abstand zwischen den einzelnen Wärmebettchen erreicht sowie ein Isolierzimmer mit Zugangsschleuse eingerichtet werden. Zudem sei geplant, die medizintechnische Ausstattung der Räume weiter zu verbessern, erklärt Dr. Rhodius: „Wir werden die gesamte Medienversorgung, zum Beispiel die zentrale Monitorüberwachung, weiter aufrüsten, um die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im Hinblick auf die Patientensicherheit voll auszuschöpfen.“ All dies habe auch Auswirkungen auf das Raumklima: Durch die Zunahme der medizintechnischen Ausstattung in Intensivbereichen erhöht sich die Raumtemperatur in den Patientenräumen. „Lösung hierfür werden spezielle, hygienisch zugelassene Kühldecken sowie neue hochwärmedämmende Fenster sein, die im Sommer für angenehme Innentemperaturen sorgen“, so Dr. Rhodius.
Damit während all dieser Baumaßnahmen der Betrieb der Früh- und Neugeborenen-Intensivstation aufrechterhalten werden kann, sind bis Ende 2019 drei nacheinander versetzte Bauabschnitte geplant. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 1,425 Mio. Euro. „Eine mehr als lohnenswerte Investition für die Sicherung einer wohnortnahen Versorgungsqualität für die jüngsten Patienten“, so Landrat Stolz: „Mit dieser baulichen Erweiterung setzen wir unser Ziel, den Medizinstandort Gelnhausen insbesondere auch für junge Familien aus der gesamten Region zu stärken, weiter fort.“