Rund um den Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November steht in den Main-Kinzig-Kliniken erneut die Versorgung der kleinsten Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt. Landrat Thorsten Stolz besuchte das Perinatalzentrum am Standort Gelnhausen, um sich gemeinsam mit dem Klinikteam über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven der regionalen Frühgeborenenmedizin auszutauschen.
Enger Austausch über die Versorgung der Kleinsten
Im Gespräch mit Geschäftsführer Christian Quack, PD Dr. Horst Buxmann, Chefarzt der Kinderklinik, Alma Ekic, pflegerische Bereichsleiterin, sowie Dr. Elke Schulmeyer, Chefärztin der Geburtshilfe, wurde deutlich: Die Versorgung von Frühgeborenen in Gelnhausen befindet sich in einem kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung – medizinisch, technisch und konzeptionell.
„Die engagierte Arbeit der Teams in der Kinder- und Frauenklinik ist ein starkes Zeichen für die Qualität und Menschlichkeit in unserem Gesundheitswesen“, betonte Landrat Stolz. „Hier wird nicht nur moderne Medizin betrieben, sondern mit viel Einfühlungsvermögen dafür gesorgt, dass Kinder und Eltern bestmöglich begleitet werden.“
Rund 450 Früh- und Neugeborene jährlich versorgt
Im Gelnhäuser Perinatalzentrum werden jährlich rund 400 Früh- und kranke Neugeborene betreut, darunter etwa 15 besonders kleine Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm. Das multiprofessionelle Team aus Ärzten, Hebammen und Pflegekräften arbeitet eng zusammen, um medizinische Sicherheit und eine familienorientierte Atmosphäre zu vereinen.
Christian Quack hob hervor, wie wichtig der Blick auf das Ganze ist: „Unser Ziel ist es, modernste medizinische wohnortnahe Versorgung mit menschlicher Nähe zu verbinden. Die Frühgeborenenmedizin ist ein Bereich, in dem Technik, Kompetenz und Empathie untrennbar zusammengehören. Dass wir im Main-Kinzig-Kreis dafür so starke Teams und Partner haben, ist keine Selbstverständlichkeit – und darauf können wir stolz sein.“
Familienzentrierte Pflege als Herzstück der Arbeit
Besonderes Augenmerk gilt dabei der entwicklungsfördernden Pflege. „Wir orientieren uns am individuellen Rhythmus des Kindes und binden die Eltern von Anfang an aktiv in die Betreuung ein“, erläuterte Alma Ekic. Diese Haltung schaffe Vertrauen und stärke die Bindung zwischen Eltern und Kind – ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Behandlungserfolg.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem frühen Austausch und der umfassenden Pränataldiagnostik. Schwangere mit erhöhtem Risiko können sich im Vorfeld beraten und engmaschig betreuen lassen. Kurze Wege zwischen Kreißsaal, Neonatologie und Intensivstation gewährleisten, dass in kritischen Situationen schnell reagiert werden kann.
Kooperationen für eine bestmögliche Versorgung
Chefarzt PD Dr. Buxmann hob zudem die enge Kooperation mit regionalen und überregionalen Partnern hervor, darunter die Frankfurter Frauenmilchbank und der Förderverein Barbarossakinder. Diese Zusammenarbeit ermögliche zusätzliche Unterstützungsangebote – von optimaler Ernährung für Frühgeborene bis hin zu modernster Ausstattung für sichere Transporte und Behandlungen.
Landrat Stolz: Ein Leuchtturmprojekt für die Region
Auf Grundlage der positiven Entwicklung bleibt der Blick nach vorn gerichtet. „Die Versorgung Frühgeborener ist ein sensibler Bereich, der stetig angepasst werden muss – sowohl personell als auch strukturell“, so Buxmann. „Wir wünschen uns, dass die politischen Rahmenbedingungen diese hochspezialisierte Arbeit langfristig absichern.“
Landrat Stolz unterstrich abschließend die Bedeutung des gemeinsamen Engagements: „Die Frühgeborenenversorgung in Gelnhausen ist ein Leuchtturm für die Region. Wir werden auch künftig alles daransetzen, dass Familien hier die bestmögliche Unterstützung erhalten.“
Lila Licht als Symbol der Hoffnung
Wie jedes Jahr beteiligen sich die Main-Kinzig-Kliniken an der weltweiten Aktion „Purple for Preemies“: Am 17. November wird mit Einbruch der Dunkelheit eine Gebäudeseite der Kliniken in leuchtendem Lila angestrahlt – als sichtbares Zeichen für die kleinsten Kämpferinnen und Kämpfer und ihre Familien.
Unser Bild zeigt (v.l.n.r.):
Alma Ekic, pflegerische Bereichsleitung der Kinderklinik; Landrat Thorsten Stolz; Geschäftsführer Christian Quack; PD Dr. Dr. Horst Buxmann, Chefarzt der Kinderklinik